Tamara Jungnickel
Am 9. und 10. März 2024 stellte Tamara Jungnickel in der Galerie aus.
Tamara Jungnickel ist eine Zeichnerin.
Während ihres Abschlusses an der Königlichen Akademie in Den Haag (1996) war das Zeichnen noch ein unterbewertetes Fach. Sie wurde nur als Vorstufe zur Malerei gesehen. Das Zeichnen wird nun aber als vollwertig angesehen. Und das ist gut so, denn das Zeichnen steht Tamara.
Es ist zu ihrer Sprache geworden, um ihre Gefühle der Unsicherheit, der Unfreiheit und des Ausgeliefertseins auszudrücken. Diese Gefühle sind entstanden, weil sie als Kind oft umgezogen ist, sogar von Kanada, wo sie geboren wurde, nach Deutschland. Vor allem der letzte Umzug hatte enorme Auswirkungen auf sie, sowohl emotional als auch körperlich.
Ihre Zeichnungen handeln von ihr selbst, ihrer Familie und deren Geschichte. Das allgemeine Thema ist der Mensch und seine Beziehung zu sich selbst, zur Familie und zur Umwelt, in der er lebt. Es sind Geschichten, die auf poetische Weise menschliche Erfahrungen und Gefühle ausdrücken.
Tamara arbeitet am liebsten auf „Vintage-Papier“ aus alten Büchern oder Notizbüchern. Diese hat oft einen lebendigen Look und eine andere Farbe, die gut zu ihrer Arbeit passt. Ihr Arbeitstisch ist meist übersät mit kleinen Notizen, Skizzen und Schriften, eine Art Nährboden, aus dem neue Ideen entstehen. Indem wir uns bewegen und immer wieder hinschauen, entstehen neue und andere Perspektiven, die letztlich eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration und der Möglichkeiten darstellen. In der endgültigen Arbeit kombiniert sie gerne die Dünnheit eines Aquarells mit Kohle, Conté oder Pastell. So entsteht eine Kombination aus flüchtig und hart, ein schöner Kontrast.